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Das Wort Krafttraining wurde in den letzten 10 Jahren fast gänzlich aus dem Sprachgebrauch der Fitnessclubs verbannt. Grund für diese Tatsache sind Mythen, die über dieser Art des Trainings lagen und ganz einfach zu unrecht haften blieben. Kein Trainer oder Studiobetreiber wollte, dass potentielle Kunden negative Gedanken mit einem modernen Fitnessclub assoziierten. Man sprach das Wort „Krafttraining“ nicht mehr aus und wich auf Bezeichnungen wie „Widerstands-„ oder „Kräftigungstraining“ aus. Warum? Es gibt viele Gründe, die diese – für mich effektivste Trainingsart – ins falsche Licht brachten.

Wenn es um die Figur ging hieß es immer, Ausdauertraining verbrennt Fett! Krafttraining baut unschöne Muskelmasse auf. Sportlern zahlreicher Sportarten wurde erklärt, dass Krafttraining langsam und unbeweglich macht. Unreal und völlig falsch, denn auch in der Physik gilt der Leitsatz: „Kraft ist die Grundlage der Schnelligkeit!“

Auch Mediziner dachten, dass Personen mit Herz-Kreislaufproblemen, lieber Ausdauer- als Krafttraining machen sollten, um z. B. den Blutdruck zu senken, was nach mehreren Studien jetzt wieder revidiert wurde. Viele Mythen also, die einfach nicht der Wahrheit entsprechen. Viele positive Auswirkungen durch Krafttraining

Das Krafttraining erlebt seit ein paar Jahren einen Aufschwung, eine wahrhafte Renaissance – und das nur zu Recht! Nachdem der menschliche Körper für Belastungen „gebaut“ wurde, hat er es hinsichtlich der Muskelaktivierung, bei unserem heutigen Leben sehr schwer. Die Muskulatur wird nicht mehr gefordert, da wir zu viel sitzen und unsere Muskeln nicht mehr belasten. Computer, Auto, Aufzug, Rolltreppen und natürlich die immer größer werdende Bequemlichkeit, tragen ihren Beitrag dazu bei. Die Folge ist ein massiver Muskelabbau, wodurch unsere Gelenke sowie die Wirbelsäule nicht mehr stabilisiert werden. Der Fettstoffwechsel sinkt wodurch die Fettmasse steigt, die Hormonproduktion wird negativ beeinflusst, die Blutwerte verändern sich negativ und zu guter letzt, spüren wir alle diese Umstände auch psychisch.

Das Krafttraining ist für unseren Körper in der heutigen Zeit ein Lebenselixier. Belastungsreize sind lebensnotwendig! Unser Lebensstil setzt diese nicht mehr, also müssen wir unsere Muskeln gegen Widerstände arbeiten lassen! Aus diesen Gründen sehe ich ein Krafttraining in einem Fitnessstudio nicht als Sport! Nein, es ist eine Therapie, eine Notwendigkeit, ein Beitrag für die Steigerung der Lebensqualität.

Das Krafttraining ist auch keine saisonbedingte Freizeitbeschäftigung in der kalten Jahreszeit, wie viele Personen die den Sinn des Trainings nicht erkennen, sich immer wieder denken. Wie wollen Sie im Freien ihre lebensnotwendige, stabilisierende Muskulatur trainieren? Beim Radfahren, schwimmen oder laufen? Unmöglich, denn bei diesen Aktivitäten fordern Sie ganz andere Muskelfasern.

Die positiven Auswirkungen des Krafttrainings:

  • Kraftzuwachs
  • Knochendichteerhöhung
  • Erhöhte Gelenkstabilisierung
  • Steigerung der Beweglichkeit
  • Haltungsverbesserung
  • Figurverbesserung
  • Günstige hormonelle Auswirkungen
  • Erhöhung des Fettstoffwechsels
  • Kapillarisierung
  • Verbesserung der Herz- Kreislaufparameter (Blutdrucksenkung)
  • Günstige Auswirkung auf den Gehirnstoffwechsel und die Psyche
  • Rehabilitationsverbesserungen (nach Verletzungen)
  • Leistungs- und Lebensqualitätssteigerung, vor allem bei älteren Menschen

Krafttraining und Bluthochdruck

Bislang rieten Ärzte Hypertonikern zum Ausdauertraining auf einem Ergometer und warnten vor Krafttraining. Dass diese Ansicht falsch ist, weiß man dank mehrerer wissenschaftlicher Studien. Während des Krafttrainings steigt der Blutdruck zwar geringfügig an, dies geschieht aber in Abhängigkeit mit der Belastung. Achtet man auf die richtige Atmung und wählt Übungen bei denen der Kopf immer über den Beinen ist, sinkt der Blutdruck bei der Mehrheit und zeigt nach dem Training einen deutlich niedrigeren Wert. Die Studien zeigten, dass der Blutdruck bei einer Ausdauereinheit sogar höhere Spitzen erreicht, als beim Krafttraining. Langfristig senkt das Krafttraining den Blutdruck deutlich und beugt Schlaganfall und Herzinfarkt vor. Deutsche Internisten machen unter Berufung auf eine internationale Studie darauf aufmerksam, dass Krafttraining das Risiko für Herz- Kreislauferkrankungen und Krebs verringere! Die durchgeführte Studie zeigte, dass die Sterblichkeit der Personen mit der trainierten kräftigeren Muskulatur um 60 % niedriger war, als der untrainierten Teilnehmer. 

Krafttraining im Alter hilft die Mobilität zu erhalten

Krafttraining im Alter

Der Zusatznutzen bei älteren Personen durch die kräftigere Muskulatur, half bei den Studienteilnehmern ihre Selbstständigkeit zu erhalten und somit die Lebensqualität enorm zu steigern. Außerdem erhöhte sich die Knochendichte!

Bei den Probanden im Alter von 72 bis 97 Jahren, mit denen die Krafttrainingsstudie über 3 Monate lief, erhöhte sich der Kraftzuwachs im Durchschnitt um sagenhafte 170 %!

„Die Mobilität des alternden Menschen ist ein Luxus, den er sich täglich verdienen muss!“

Kurzeitige Versuche über ein paar Wochen oder wenige Monate, werden nicht die aufgezählten und gewünschten Erfolge bringen. Wie bereits erklärt geht es nicht um eine Sportart die man einmal macht und dann wieder nicht, sondern um einen Lebensstil. Entweder man schlägt den Weg ein, dem Muskelabbau in unserer heutigen modernisierten Welt entgegenzuwirken und hält somit die Lebensqualität aufrecht, ohne schmerzende Gelenke, Herz-Kreislaufprobleme und Übergewicht, oder eben nicht.

Schließlich kauft man sich eine Zahnbürste auch nicht um sich nur 3 Monate die Zähne zu putzen, sondern man putzt sie sich ein Leben lang.

Text:
Manfred PetautschnigFit-Center Hallein GmbH & CoKG
www.fit-center-hallein.at